Ungewöhnliche Sehenswürdigkeiten in Europa
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Ungewöhnliche Sehenswürdigkeiten in Europa

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5 skurrile Sehenswürdigkeiten in Europa

Fünfmal ungewöhnlich, bitte! So schön es ist, alte Städte und bezaubernde Landschaften zu besuchen, braucht das Entdeckerherz immer auch das andere. Ungewöhnliche und skurrile Sehenswürdigkeiten, Orte und Dinge, die nicht auf der Agenda der Reisegruppen und klassischen Touristenrouten stehen.

Dieser Artikel stellt dir 5 ungewöhnliche Sehenswürdigkeiten in Europa vor und möchte Inpiration für die nächste Reise mit Auto, Bus oder Bahn sein.

Hexenberg (Kurische Nehrung, Litauen)

Ungewöhnliche Sehenswürdigkeiten in Europa

Inmitten einer der wildesten und ursprünglichsten Landschaften Europas erhebt sich ein dicht bewaldeter Hügel, der von Hexen und Teufeln bewohnt wird. Hier, auf dem Raganų Kalnas, auf Deutsch Hexenberg, haben sie ein geschütztes Zuhause gefunden, von dem aus sie die Wege und Wälder ihrer Heimat bewachen. Und das Schöne für uns Menschen daran ist: sie heißen Besucher willkommen!

Seit jeher stehen die Wälder rund um das Tannental auf der Kurischen Nehrung an Litauens Ostseeküste in dem Ruf, ganz besonders schön und mystisch zu sein.

Im Sommer des Jahres 1979 versammelten sich Bildhauer und Skulpturenkünstler aus ganz Litauen in dem kleinen Ort Juodkrantė (deutsch: Schwarzort), der direkt an dem Fuß des Hexenberges liegt.

Inspiriert von den Wäldern um sie herum, erschufen sie 25 Fabelwesen aus Holz, die ihren Ursprung in den volkstümlichen Geschichten des Landes haben.

In den folgenden zwei Jahren wiederholten sich die Treffen der Bildhauer in Juodkrantė. Nach jeder Begegnung bevölkerten neue Wesen aus der litauischen Fabelwelt den Hexenberg und ließen ihn zu einer ungewöhnlichen Sehenswürdigkeit auf der Kurischen Nehrung anwachsen.

Heute stehen über 100 der kunstvoll gefertigten hölzernen Skulpturen an den Wegen des Hexenberges verteilt, verstärken die Mystik dieser eigentümlichen Wälder und bieten einen Einblick in litauische Volksmärchen und -kunst.

Hier findest du weitere Reiseziele in- und Infos über Litauen.

Museum der zerbrochenen Beziehungen (Zagreb, Kroatien)

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©Museum of Broken Relationhips; Photographer: Mare Milin

2006 beschloss das frisch getrennte Paar Olinka Vištica and Dražen Grubišić, ihren gemeinsamen Erinnerungstücken einen neuen Raum zu geben. Fernab des getrennten Alltags sollten sie sein und an die gemeinsame Zeit erinnern, ohne zu schmerzen.

So erschufen sie eine der ungewöhnlichsten Sehnswürdigkeiten in Europa: das Museum der zerbrochenen Beziehungen.

Schnell stieß ihre skurrile Museumsidee auf großen Anklang und ihre Exponate zogen in den folgenden Jahren in wechselnden Wanderausstellungen um die Welt.

2010 fand sich dann ein permanentes Zuhause in der kroatischen Hauptstadt Zagreb, in der das Museum seither beheimatet ist.

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Die Ex-Axt, mit der der Spender alle gemeinsamen Möbel in der Wohnung nach der Trennung zertrümmerte… ©Museum of Broken Relationhips; Photographer: Ana Opalić

Der Erfolg des Museums hält indes unverändert an und da jede und jeder zu der Ausstellung beitragen kann, findet sich heute nicht nur eine zweite permanente Ausstellung in Los Angeles, sondern ziehen auch weiter wechselnde Wanderausstellungen mit an die oder den Ex erinnernden Exponaten um die Welt. Außerdem findet sich auf der Website des Museums eine Auswahl an Fotos von Exponaten mitsamt den dahinterstehenden Beziehungsgeschichten.

Website des Museums

Nowa Huta (Krakau, Polen)

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©Piotr Tomaszewski-Guillon / dronographyapplied.com

Krakau gilt auch heute noch vielen als die heimliche Hauptstadt Polens.

Bis in ausgehende 16. Jahrhundert war Krakau die Hauptstadt des Königreiches Polen. Und auch wenn sie diesen Titel 1596 an Warschau abgegeben hat, ist Krakau bis heute ein wichtiges kulturelles, wissenschaftliches und wirtschaftliches Zentrum geblieben.

Als Königsstadt ist Krakau auch untrennbar mit der Katholischen Kirche und dem Katholizismus verbunden.

Als Stalin nach dem Zweiten Weltkrieg das politische Zepter in die Hand nahm und Polen ein Teil der Sowjetunion wurde, schuf die neue Regierung im Osten Krakaus ein Eisenhütten-Kombinat und mit diesem gleich einen neuen Stadtteil, der als eigentständige sozialistische Arbeiterstadt angelegt wurde: Nowa Huta (deutsch: Neue Hütte).

Neben seiner Funktion als wirtschaftliches Zentrum sollte Nowa Huta auch ein ideologisches Gegengewicht zum katholischen und konservativen Krakau schaffen.

Nowa Huta ist als sozialistische Planstadt ein einmaliges architektonisches Zeugnis Sozialistischen Klassizismus und eine ungewöhnliche Sehenswürdigkeit in Europa.

Obwohl der Stadtteil heute gut an das Zentrum Krakaus angeschlossen ist, scheint die Straßenbahnlinie wie eine Verbindung zweier nicht nur grundverschiedener Städte, sondern zweier grundverschiedener Welten.

Da Nowa Huta als eigene Stadt angelegt wurde und über eine entsprechende Infrastruktur verfügt, besuchen die Anwohner im Durchschnitt übrigens nur zweimal pro Jahr das Zentrum Krakaus.

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Pinball Museum (Rotterdam, Niederlande)

Katendrecht in Rotterdam entdecken. Dutch Pinball Museum
© Dutch Pinball Museum

Rotterdam ist als größte europäische Hafenstadt mit ihrer einzigartigen modernen Architektur, ihrer kulturellen Vielfalt und ihrer mitreißenden Dynamik ein spannendes Ziel für einen Städtetrip.

Hier warten unzählige coole und ungewöhnliche Sehenswürdigkeiten darauf, entdeckt zu werden.

Einer der spannendsten Stadtteile Rotterdams ist Katendrecht, eine kleine Halbinsel im Herzen Rotterdams mit einer bewegten Geschichte.

In Katendrecht befindet sich auch das Dutch Pinball Museum, das, der Name verrät es bereits, sich ganz dem Flippern verschrieben hat.

Etwa 70 Flipper-Automaten von 1900 bis heute machen das Dutch Pinball Museum zum Flipper-Himmel auf Erden.

Website des Pinball Museums

Elbinsel Lühesand (Hollern-Twielenfleth, Deutschland)

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Viel los ist auf Elbinsel Lühesand in der Regel nicht. Und genau deswegen ist es hier so schön.

Lühesand ist eine 124 Hektor große, langestreckte Flussinsel zwischen Hamburg und Stade und eine ungewöhnliche Sehenswürdigkeit in der Region.

Während das Alte Land mit seinen schönen Fachwerkhäusern und seinen abertausenden von Obstbäumen viel Aufmerksamkeit erfährt, verirren sich nur sehr wenige Besucher auf die Elbinsel Lühesand.

Die Insel ist in Privatbesitz und wird von der Pächterfamilie Blohm betrieben. Erreichen lässt sich Lühesand ausschließlich per Boot.

Auf der Insel selbst befindet sich ein realtiv wilder Campingplatz ohne Parzelleneinteilung, Strom und Wasseranschlüsse, der von der Familie Blohm betrieben wird. Wasser gibt es nur in den Waschräumen.

Wenn du ohne eigenes Zelt auf der Insel übernachten möchtest, kannst du über die Website des Campingplatzes einen Wohnwagen mieten.

Autos sind auf der kleinen Insel nicht erlaubt und das gesamte südöstliche Ende der Insel ist seit den 1960er Jahren Landschaftsschutzgebiet. Etwa 60 Vogelarten brühten hier.

Überhaupt ist Lühesand sehr ursprünglich und wild.

Nach einem ausführlichen Spaziergang kannst du in das alte Gasthaus auf der Insel einkehren, dessen Einrichtung eine Zeitreise in die 1960er Jahre darstellt. Hier oder auf der Sommerterrasse unter der großen Esche kannst du wunderbar ein Bauernfrühstück oder eine Currywurst genießen, einen Schnack mit anderen Besuchern halten oder aber einfach bei einem kühlen Bierchen die Elbe an dir vorbeiziehen lassen.

Ein Besuch der Insel ist übrigens nur von Ende März bis Anfang Oktober möglich.

Website Lühesand

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