5 Fragen zum Energiebunker und Wilhelmsburg an Lukas Grellmann

5 Fragen zum Energiebunker und Wilhelmsburg an Lukas Grellmann

Dies Kurzinterview ist Teil des Artikels „Wilhelmsburg entdecken“ hier auf MojitoPapers.

Lukas Grellmann ist Urban Designer, Gründungsmitglied des Urban Art Institute Hamburg und aktiv im Schnittstellenbereich von Stadtentwicklung und Kultur.

Wie kann ich mir so eine Führung durch den Energiebunker vorstellen?

Treffpunkt für die Bunkerführungen ist der 8. Stock, die Etage, von der aus auch die Ausgangsplattform betreten werden kann.

Von dort geht es mit dem Fahrstuhl hinunter in den 1. Stock. Hier betritt man den fast 30 Meter hohen Innenraum mit seinen 2 Meter starken Säulen und einem riesigen Wassertank, der der Wärmespeicherung dient. Auch die alten Bunkernutzungen lassen sich hier noch erahnen:  Alte Versorgungsschächte, Spuren alter Treppenhäuser und früherer Schutzräume sowie markante Risse, die auf die Sprengung des Bunkerinneren nach Ende des 2. Weltkrieges zurückgehen.

So lässt sich eindrucksvoll die Geschichte des von Zwangsarbeitern errichteten Bauwerkes, das dann  vielen Wilhelmsburgern das Leben rettete und der Weg hin zur heutigen Nutzung als Energiebunker erzählen.

Zum Ende der Führung wird die Kuppel eines der vier Flaktürme besichtigt und die über 40 Meter hohe Plattform direkt unter den Solarkollektoren bietet eine unglaubliche Aussicht auf den Hamburger Hafen und die Innenstadt.

Was sind die Highlights der Tour?

Die Besichtigung des Innenraums, der heutigen Technikzentrale und der Ausblick in ca. 40 Metern Höhe vom Dach direkt unterhalb der Solarkollektoren.

Was ist das besondere an dem Energiebunker?

Am Beispiel des Energiebunkers wird gezeigt, wie einem historisch sehr kritisch zu sehendes Gebäude, das jedoch aufgrund seiner Größe und unübersehbaren Präsenz im Stadtraum Teil der umliegenden Nachbarschaft ist, eine neue, zukunftsorientierte Nutzung zugeführt werden kann, die eine positive Ausstrahlung entwickelt.

Hast du eine Beziehung zum Stadtteil?

Ja, ich habe selbst einige Jahre in Wilhelmsburg gewohnt und gearbeitet und diesen Stadtteil dabei in allen seinen Facetten sehr schätzen gelernt und komme heute immer noch sehr gerne hierher zurück.

Was fasziniert dich persönlich an Wilhelmsburg?

Das Nebeneinander von Stadt und Hafen. Das Nebeneinander von Bauernhof und Hochhaus. Das Nebeneinander von Trinker und Veganer. Das Nebeneinander von Künstler und Hafenarbeiter. Das Nebeneinander von Containerstapeln und Vorgartenzwergen…

Das Durcheinander von …